So findest du eine Wohnung in Hamburg

Du suchst eine Wohnung in Hamburg und bist schon ganz verzweifelt? Dann kommt hier der Guide mit wertvollen Tipps und Infos rund um den Wohnungsmarkt in Hamburg.

Team LemonadeTeam Lemonade

Hamburg, meine Perle! Jede:r, der:die schon mal dort war und an der Alster entlang spaziert oder über die Sternschanze flaniert ist, weiß: Hamburg ist einfach schön. Maritimes Flair am Wasser und ein vielfältiges Kulturangebot, das mehr ist als Musical und Elbphilharmonie, ziehen immer mehr Menschen in eine der lebenswertesten Städte Deutschlands. Nicht zu groß, nicht zu klein, sauber und doch mit genug Kante: Nicht umsonst ist die Hafenstadt als Wohnort heiß begehrt. Viele Gründe, um dort zu leben, gibt es. Aber gibt es auch Wohnungen? Leider, wie in vielen deutschen Großstädten, nicht wie Sand am Meer. Mit unserem Guide zur Wohnungssuche erhöht sich aber sicher deine Chance auf einen Glückstreffer in Form einer Mietwohnung.

Eine Wohnung in Hamburg sichern

Ein kurzer Themenüberblick: 

Angesagte Viertel: In welcher Ecke nach einer Bude suchen?

Lass uns gemeinsam ein paar der Kriterien beleuchten, die dir die (Qual der) Wahl leichter machen.

Persönlicher Fit

Egal ob St. Pauli, das dank der Reeperbahn, Hamburger Berg und kantiger Kneipenkultur niemals schläft, oder doch das Schanzenviertel mit der Roten Flora als autonomem Kulturzentrum und den hippen und alternativen Bars rund um die Sternschanze: Jede Ecke hat ihren eigenen Charme. Nichtsdestotrotz lohnt es sich bei der Suche natürlich ganz bewusst zu schauen, welche Viertel für dich ein Traum wären, um dort eine schnuckelige 2-Zimmer-Wohnung mit Balkon zu beziehen — und welche du kategorisch ausschließen möchtest.

Angebot und Nachfrage

Auch wenn Hamburg nicht Berlin ist, ist auch in der Hansestadt der Run auf bezahlbare und gut gelegene Wohnungen groß. Laut einer Umfrage von Immoscout24 aus 2020 sind die meisten Bewerber:innen im Stadtteil Horn (im Schnitt 175) auf der Suche nach einer charmanten Altbauwohnung, dicht gefolgt von Hamm-Nord (118), Dulsberg (116) und Hamm-Mitte (107). In Barmbek-Süd und Wandsbek fällt der Andrang geringer aus und die Chancen, ‘was passendes zu finden, sind somit etwas größer. Die Nachfrage nach Neubau-Wohnungen ist insgesamt übrigens etwas geringer. Hier steht Eimsbüttel auf Platz 1 mit 51 Anwärter:innen auf ein Objekt. Etwas weniger Konkurrenz wartet in Lokstedt oder Wandsbek mit 34 und 33 Wohnungsinteressent:innen. Insofern kann es durchaus Sinn machen, die Bewerber:innenzahlen im Auge zu behalten, wenn man schnell an eine Wohnung kommen möchte. Am Ende ist die Auswahl auf das Angebot beschränkt.

Anbindung an die Öffis

Gut gelegen und super angebunden an die Öffis sind neben St. Pauli und dem Schanzenviertel auch St. Georg, die Neustadt, die Hafen-City, Altona, Ottensen und Eimsbüttel. Vom Hauptbahnhof bis Flughafen und von Altona bis Billstedt erstrecken sich die beliebten Viertel mit einer sehr guten Anbindung. Insgesamt ist aber alles im Bereich AB des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) mit U-Bahn, S-Bahn und Bus hervorragend zu erreichen. Pinneberg und Poppenbüttel sind im Vergleich dann trotzdem ein bisschen weiter draußen. 

So findest du eine Wohnung in Hamburg

Angesagte, gut angebundene Viertel haben ihren Preis – vor allem in Hamburg. Mehr dazu im nächsten Absatz.

Mietpreise

Was die Mietpreise angeht, gibt es natürlich Unterschiede zwischen den Vierteln. Im Schnitt liegt die Kaltmiete pro Quadratmeter in Hamburg — laut dem Hamburger Mietspiegel —  bei 14,83 Euro pro Quadratmeter. Hafencity, Sternschanze, St. Georg und St. Pauli sind da mit um die 10-12 Euro pro Quadratmeter (nicht überraschend) relativ weit vorne mit dabei. Die gute Nachricht ist, dass es in Hamburg seit 2015 die sogenannte Mietpreisbremse gilt, die seitdem sogar noch weiter verlängert wurde — mehr dazu am Ende des Posts. Da man beim heutigen Markt leider nie weiß, wie lange welcher Trend anhält, lohnt es sich schnell zu sein und somit noch einen ‘guten’ Vertrag zu ergattern.

‘Dunklere’ Viertel

Außerdem erwähnenswerte News sind, dass die Hansestadt insgesamt seit 2020 einen Rückgang an Kriminalität verzeichnet. Da die Großstadt generell kein Kind von Traurigkeit ist, gibt es dennoch gefährliche Pflaster – dasselbe gilt auch für Hamburg: Die angesagten Viertel sind nunmal (unter anderem) die, wo am meisten — und nicht immer Gutes — los ist. Die folgenden Ecken verzeichnen laut Hamburger Polizei die höchste Anzahl an Straftaten:

  • St. Georg
  • Harburg
  • Rahlstedt
  • Altona Nord
  • Eimsbüttel
  • Bergedorf
  • Barmbek Nord

Gehörst du zur eher ängstlichen Bevölkerung, lohnt es sich für dich womöglich, diese aus deiner Wohnungssuche auszuklammern.

Also, wie du schon bemerkt hast, ist in Hamburg einiges los. Wie du nun doch an eine der begehrten Wohnungen kommst, die weggehen, wie Fischbrötchen auf dem Altonaer Fischmarkt, liest du gleich. 

Praktische Tipps zur Wohnungssuche in Hamburg

Ein Tipp vorab, um dein neues Zuhause zu finden: kreativ werden und flexibel bleiben! Die meisten Mietwohnungen werden bestimmt über den offiziellen Weg vergeben. Allerdings kann es auch gut sein, dass du Glück hast und beispielsweise über eine Zwischenmiete oder einen Wohnungstausch auch dauerhaft eine schöne Bleibe findest. Oder die Alternativoptionen helfen dir dabei, die Zeit zum Erstbezug deiner längerfristigen Bleibe zu überbrücken. Also bleib’ so offen und flexibel wie möglich und scheu’ dich nicht davor, über Umwege an eine Bude zu kommen. Abgesehen davon solltest du ganz einfach nichts unversucht lassen.

Hamburger Viertel
  1. Standardportale

Schreckst auch du eventuell davor zurück, die Standardportale wie Immoscout und Co. zur Wohnungssuche zu nutzen weil du denkst, dass es eh unmöglich ist, aus der Flut der Bewerber:innen herauszustechen? Du bist definitiv nicht der:die Einzige. Doch jede Möglichkeit mit einem:einer zukünftigen Vermieter:in in Kontakt zu treten ist wertvoll! Man weiß ja nie, es könnte sein, dass du so zu einer Wohnungsbesichtigung kommst, bei der der oder die Makler:in noch eine andere möblierte Wohnung in der Hinterhand hat, die noch gar nicht online ist. You never know! Und abgesehen davon muss irgendjemand die Wohnung ja bekommen. Warum nicht mal auf gutes Karma hoffen? 

Wenn du deinen Suchauftrag in den Portalen eingestellt hast, ist er schon fast ein Selbstläufer und du kannst täglich die Anzeigen nach freien Zimmern oder Wohnungen durchforsten, die deine Kriterien erfüllen und dein Glück versuchen. Vielleicht kannst du ja auch etwas mit den Einstellungen experimentieren, beispielsweise bei der Wohnfläche oder der Einbauküche Abstriche machen, wenn dafür die Lage stimmt.

  1. Facebook- oder Telegramgruppen

Parallel hast du die Möglichkeit, dich bei entsprechenden Facebook- oder Telegramgruppen anzumelden und direkt mit den Leuten in Kontakt zu treten. Diese könnten zum Beispiel “WG Zimmer frei in Hamburg”, “Salz&Brot Hamburg” oder “Hot Wohnung Hamburg” heißen. Am besten orientierst du dich an der Beschreibung und Anzahl der Mitglieder, um die Seriosität der Gruppe zu beurteilen. Außerdem kannst du natürlich auch dein eigenes Facebook- oder Instaprofil nutzen, um deinem Umfeld von deinen Umzugsplänen zu erzählen. Wer weiß, wer jemanden kennt, der/die jemanden kennt, der/die jemanden kennt… Könnte ja sein, dass die Chefin deines besten Kumpels ihre nette Wohnung mit Zugang zur Dachterrasse untervermieten will.

  1. Das gute alte Schwarze Brett

Im Supermarkt, der Uni oder auch im Yogastudio: Manchmal findet das Glück dich auch über das oldschool Schwarze Brett. Einen Versuch ist es wert, denn der Aufwand ist gering – ganz gleich, ob du selbst ein ‘Inserat’ anpinnst oder dir eine Nummer abreißt. Stell’ dir vor, du findest so die tolle Maisonettewohnung, die du dir nie hättest erträumen können.

Was solltest du zur Wohnungsbesichtigung mitbringen?

Wenn du dann endlich einen Besichtigungstermin ergatterst, heißt es: Ich hab’ da mal was vorbereitet! Denn bei so einer Besichtigung kann es locker zu 50-100 Interessierten kommen. Da ist es selbstverständlich, dass dein Auftreten und deine Unterlagen on point sein müssen. Pünktlich und einigermaßen vorzeigbar angezogen zu sein, gehört zu den Voraussetzungen. In deinen Fjällräven Rucksack packst du am besten: 

  • Einen kurzen Lebenslauf mit den wichtigsten Meilensteinen, der zeigt, dass du einen groben Plan hast (oder wenigstens so tust). Ein Foto deiner Schokoladenseite macht das Ganze persönlicher.
  • Es lohnt sich ein Anschreiben zu formulieren, das nicht zu formell klingt und einen Teil deiner Persönlichkeit widerspiegelt. À la nur du bist du und das ist deine Stärke.
  • Persönlichkeit hin oder her und mal Butter bei die Fische: Am Ende müssen  die Finanzen stimmen. Deswegen legen die meisten Vermieter:innen Wert auf eine Mieter:innenselbstauskunft, Vorlagen dafür findest du beispielsweise bei Immoscout24.
  • Die Schufa-Auskunft gehört ebenfalls zu den Standardunterlagen – so belegst du, dass du liquide bist, also genug Bares besitzt. 

Viele Immobilienbesitzer:innen wünschen sich außerdem Kopien der letzten drei Gehaltsabrechnungen und eine Kopie vom Personalausweis. An dieser Stelle sollte gesagt sein, dass diese Auskunft natürlich keine Pflicht ist. Leider ist es jedoch so, dass du beides trotzdem vorzeigen solltest. Schon alleine, damit dir so kein Nachteil gegenüber anderen Mitbewerber:innen entsteht, die kein Problem damit haben, alles vorzulegen. Doch gibt’s auch hier ein kleines Loophole: Du kannst im Anschreiben darauf hinweisen, dass du die Dokumente erst übermitteln möchtest, sobald du in die engere Auswahl kommst, um deine Daten zu schützen.

Eine Wohnung in Hamburg finden

Gut zu wissen: Was passiert gerade auf dem Mietmarkt in Hamburg?

Wie schon oben erwähnt, hat der Hamburger Senat seit dem 1. Juli 2015 erstmalig eine Mietpreisbegrenzungsverordnung (die sogenannte Mietpreisbremse) für das gesamte Gebiet Hamburgs für eine Dauer von fünf Jahren erlassen – und zwar, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Das heißt, die Miethöhe wird bei Neuabschluss von Mietverträgen auf die ortsübliche Vergleichsmiete plus maximal zehn Prozent begrenzt. Die Bremse wurde 2020 um weitere fünf Jahre verlängert — yay! Außerdem gute Nachrichten sind, dass die Stadt Hamburg verstärkt daran setzt, neuen Wohnraum zu schaffen. Projekte wie die Hafen-City haben natürlich ihren Preis, bedeuten aber trotzdem mehr Vielfalt und Möglichkeiten. Das Hamburgische Wohnraumschutzgesetz schließt neben dem Erhalt von bezahlbarem Wohnraum außerdem auch die Qualität des Wohnraums mit ein, was sich in der Instandhaltung der bestehenden Mietobjekte bemerkbar macht. 

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Wir hoffen, wir konnten dir mit unserem Post ein kleines bisschen bei der Vorarbeit zum Hamburger Apartment Hunt unter die Arme greifen. In diesem Sinne: Ahoi und viel Glück bei der weiteren Suche!

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