Betriebshaftpflichtversicherung

Eine Betriebshaftpflicht deckt Schäden an Personen oder Sachen ab, die durch die berufliche Tätigkeit deiner Firma oder durch deine Produkte entstehen.

Team LemonadeTeam Lemonade

Wenn du eine eigene Firma und vielleicht sogar Mitarbeiter:innen hast, kommt eine Betriebshaftpflichtversicherung für dich infrage. Denn sie übernimmt anfallende Kosten, wenn durch eure Arbeit oder eines deiner Produkte eine Person verletzt oder eine Sache beschädigt wird. Auch wenn Forderungen gegen dich unberechtigt sind, hält sie dir den Rücken frei und wendet sie ab – notfalls sogar vor Gericht.

Was ist eine Betriebshaftpflichtversicherung?

Wie’s der Name schon verrät, ist die Betriebshaftpflicht– oder Firmenhaftpflicht – wie deine Privathaftpflichtversicherung, nur eben für deinen Betrieb. Wenn du also selbständig bist, einen Betrieb hast und eine Person oder Sache durch dich, deine Mitarbeiter:innen oder deine Produkte Schaden nehmen, musst du als Unternehmer:in dafür geradestehen. Die Versicherung schützt dich übrigens nicht nur bei berechtigten Schadenersatzansprüchen Dritter, sondern wehrt auch unberechtigte Ansprüche gegen dich ab (aka passiver Rechtsschutz).

Good to know: Auch wenn sie Pflichtversicherung heißt, ist sie nur für ein paar Berufsgruppen wirklich verpflichtend, wie zum Beispiel Flugplatzbetreiber, Entsorgungsfachbetriebe oder Schausteller:innen. Wenn du selbst den Sprung in die Selbständigkeit wagen möchtest, schau am besten vorher nach, ob du diese Versicherung abschließen musst.

Jetzt fragst du dich sicher, was eigentlich genau abgedeckt wird, wer mitversichert ist und was dich das Ganze kostet. Wir haben die Antworten auf deine Fragen.

Was deckt eine Betriebshaftpflichtversicherung ab?

Die Betriebshaftpflichtversicherung versichert vier unterschiedliche Schadensarten bis zur Versicherungssumme (der Summe, die dein Versicherer im Schadensfall maximal übernehmen würde). Am besten schauen wir uns das Ganze an ein paar Beispielen an:

  • Sachschäden: Du hast dich mit deiner eigenen Schreinerei selbstständig gemacht (Strike!) und deine zwei Mitarbeiter:innen bauen gerade eine neue Küche in der Wohnung eines Kunden ein. Leider geht dabei aus Versehen eine teure Vase kaputt. Du bist als Unternehmer:in für den entstandenen Sachschaden deiner Mitarbeiter:innen verantwortlich.
  • Personenschäden: Der Flur deines nagelneuen Büros ist frisch gewischt, eine deiner Kund:innen rutscht darauf aus und bricht sich den Arm. Da der Unfall in deinem Unternehmen passiert ist, musst du dafür geradestehen und von Schmerzensgeld über Verdienstausfall und Krankenhausbehandlungen können einige Kosten anfallen.
  • Vermögensfolgeschäden: Während eines Jobauftrags beschädigen zwei deiner Mitarbeiter:innen das Hauptstromkabel einer Firma, was darin resultiert, dass alle mehrere Stunden keinen Strom haben (und demnach nicht arbeiten können!). Shit happens – der Schaden am Kabel ist ein Sachschaden, die Arbeit (und die verpassten Einnahmen) der Firma ein daraus resultierender Vermögensschaden.
  • Umweltschäden. Hierbei handelt es sich um Fälle, bei denen die Umwelt Schäden davonträgt, zum Beispiel durch Müllablagerungen oder falsch entsorgte Chemikalien.

Die Betriebshaftpflichtversicherung hält dir also in ganz schön vielen Situationen den Rücken frei. Natürlich gibt es aber auch Schäden, die sie nicht übernimmt.

Das deckt die Betriebshaftpflicht nicht ab

  • Private Haftpflichtschäden: Wenn du als Freiberufler:in in deinem Privatleben unabsichtlich die Sachen einer anderen Person beschädigst, ist das ein Fall für deine Privathaftpflichtversicherung – schließlich hat es nichts mit deinen betrieblichen Tätigkeiten zu tun.
  • Beschädigtes Inventar im Unternehmen: Schüttet ein:e Mitarbeiter:in aus Versehen Kaffee über den Kopierer deines Unternehmens, dann gibt’s für diesen Fall nochmal eine extra Versicherung: die Geschäftsinventarversicherung.
  • Reine Vermögensschäden: Wenn eine Person einen finanziellen Schaden durch dein Verhalten oder das deiner Mitarbeiter:innen davonträgt, ohne dass sie dabei verletzt oder ihre Sachen beschädigt wurden, dann greift nicht deine Betriebshaftpflichtversicherung, sondern eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung (OMG).

Übrigens besteht oft die Möglichkeit gegen einen Aufpreis weitere Schadensfälle als Zusatzbaustein mit in deine Versicherungspolice aufzunehmen. Sprich dafür am besten mit deinem Versicherer.

So, jetzt wissen wir, was genau von der Betriebshaftpflicht abgedeckt wird (und was nicht). Doch für wen genau gilt der Versicherungsschutz eigentlich? Der nächste Teil liefert dir die Antworten.

Zusätzliche Eckdaten rund um deine Betriebshaftpflicht

Wer ist mitversichert?

Vorher haben wir schon kurz erwähnt, dass Mitarbeiter:innen bei deiner Betriebshaftpflichtversicherung mitversichert sind. Da das aber ein sehr allgemeiner Begriff ist, hier noch ein paar mehr Details:

  • Angestellte (in Voll- oder Teilzeit)
  • Mini-Jobber und Aushilfen
  • Werkstudent:innen
  • Praktikant:innen

Außerdem kannst du Reinigungskräfte, Subunternehmer:innen und Familienmitglieder (die unentgeltlich in deiner Firma mitarbeiten) mitversichern lassen.

Wo genau bist du versichert?

Der Versicherungsort variiert je nach Versicherer. Generell sind du und deine Angestellten im eigentlichen Betrieb versichert, an öffentlichen Plätzen und natürlich bei Kund:innen. Du bist europa- oder sogar weltweit unterwegs? Dann check’ mit deinem Versicherer, für welche Länder dein Versicherungsschutz gilt.

Was kostet eine Betriebshaftpflichtversicherung?

Wie so oft gibt es hier keine pauschale Antwort, denn dein Versicherungsbeitrag hängt von mehreren Faktoren ab. Ein:e Maler:in mit zehn Angestellten hat zum Beispiel ein höheres Risiko Schäden zu verursachen als ein:e freiberufliche:r Grafikdesigner:in mit zwei Praktikant:innen.

Generell spielen diese Faktoren eine Rolle:

  • Betriebsart/Art der beruflichen Tätigkeit
  • Betriebsgröße und Anzahl der Angestellten
  • Jahresumsatz
  • Selbstbeteiligung (die Kosten, die du im Schadensfall selbst trägst)
  • Versicherungssumme 

Als Unternehmer:in lohnt sich eine Betriebshaftpflichtversicherung also auf alle Fälle, selbst wenn sie für dich nicht verpflichtend sein sollte. Sprich am besten mit deinem Versicherer und mach’ dich anschließend ganz beruhigt an die Arbeit.

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