Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht

Die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht deckt Kosten ab, die aus Schäden an Personen oder Sachen auf deinem vermieteten Grundstück oder in deinem Haus entstehen.

Team LemonadeTeam Lemonade

Eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung (was ein Wort!) ist relevant für dich, solltest du ein Haus oder Gebäude besitzen, das du vermietest. Wird in diesem – oder auf dem dazugehörigen Grundstück – eine andere Person verletzt oder deren Sachen beschädigt, übernimmt die Versicherung anfallende Kosten. Zusätzlich steht sie dir, falls nötig, sogar vor Gericht bei, solltest du unbegründete Forderungen gegen dich abwenden müssen.

Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht

Was ist eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht-versicherung?

Gebäudehaftpflichtversicherung, Haus- und Grundstückshaftpflichtversicherung, Haus-Haftpflichtversicherung – die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung hat viele verschiedene (und sehr komplizierte!) Namen. Sie ist eine private Zusatzversicherung und übernimmt Kosten, die durch Schäden an Personen oder Sachen in Verbindung mit deinem vermieteten Haus oder Grundstück entstehen. 

Zwei Pflichten musst du als Gebäude- und Grundstücksbesitzer:in einhalten:

Als Erstes kommt die Verkehrssicherungspflicht auf dich zu, was bedeutet, dass du durch gezielte Vorkehrungen dafür sorgen musst, dass keine Dritten durch deine Immobilie oder dein Grundstück zu Schaden kommen. Stell’ dir vor, die ganze Stadt hat sich über Nacht in ein Winter-Wonderland verwandelt und deine Mieterin ist noch nicht zum Schneeräumen gekommen. Ein Passant rutscht auf dem nicht geräumten Gehweg vor deinem vermieteten Haus aus. Dabei verletzt er sich so schlimm, dass er nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen kann. Notarzt, Krankenwagen, Untersuchungen im Krankenhaus, sowie eine ausgedehnte Behandlung folgen. Da der Gehweg vor dem Haus zu deinem Grundstück gehört, musst du dafür sorgen, dass durch ihn keine Gefahr für andere ausgeht (#Schneeräumpflicht). 

Kommt es tatsächlich zum Schadensfall, müsstest du ohne eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung all die aufgezählten Kosten plus womöglich auch noch Schmerzensgeld und Verdienstausfall selbst tragen (oha!).

Als Zweites gibt’s neben der Verkehrssicherungspflicht noch die Instandhaltungspflicht. Wenn Schäden oder Mängel, also mögliche Gefahrenquellen, an deiner Immobilie auftreten, musst du diese so schnell wie möglich beseitigen. Dazu zählen zum Beispiel, dass du deine Heizungsanlage regelmäßig wartest, die Regenrohre und Dachrinnen reinigst und lockere Dachziegel fest machst

Kommt nämlich jemand durch deine Nachlässigkeit zu Schaden, können auch hier die Kosten schnell ziemlich hoch werden.

Wann ist eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung sinnvoll?

Grob kann man sagen: Sobald dir ein Gebäude, eine Immobilie oder ein Grundstück gehört, in dem du jedoch nicht selbst wohnst, solltest du dir eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung zulegen. Meistens schließen sich dabei allerdings mehrere Eigentümer:innen zusammen. Wenn dir zum Beispiel eine Wohnung in einem 6-Parteien-Haus gehört, die du vermietest, bildest du mit den anderen eine sogenannte Hauseigentümergemeinschaft und ihr schließt gemeinsam einen Gruppenvertrag ab. Wohnst du hingegen selbst in deinem gekauften Haus oder in deiner Eigentumswohnung, reicht die private Haftpflicht meistens aus. Das gilt übrigens auch, solltest du eine Einliegerwohnung in deinem Haus vermieten oder dein Zuhause ab und zu als Ferienwohnung anbieten. Überprüfe nur vorher genau, für welche Schadensfälle dir dein Haftpflichtversicherer den Rücken freihält.

Lass’ uns gemeinsam noch genauer in die Fälle eintauchen, die die Versicherung abdeckt:

Was deckt die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung im Detail ab?

Generell deckt diese Versicherung Kosten für Sach-, Personen- und Vermögensschäden ab, die auf deinem vermieteten Grundstück passiert sind – und zwar bis zur festgelegten Versicherungssumme (der Betrag, für den dein Versicherer im Schadensfall maximal aufkommt).

Sachschaden: Ein Sturm wütet draußen, reißt einen lockeren Dachziegel von deinem vermieteten Haus und  befördert ihn direkt in die Windschutzscheibe eines Autos. Die Kosten für die Reparatur fallen auf dich zurück, da der Ziegel nicht hätte locker sein dürfen (#Instandhaltungspflicht).

Personenschaden: Hier kommen wir wieder zu unserem Beispiel von oben zurück, dem Fußgänger, der vor deinem Mietshaus ausgerutscht ist und sich schwer verletzt hat.

Vermögensschaden: Ein Baum auf deinem Grundstück wird bei einem Sturm ‘rausgerissen und fällt auf ein geparktes Auto. Für die Aufräumarbeiten wird die Straße drei Stunden lang gesperrt, weshalb die Müllabfuhr nicht durchkommt. Einen Tag später muss sie deshalb eine zusätzliche Tour machen. Die finanziellen Folgen, also die Extrakosten hierfür, fallen unter die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht.

Neben all diesen Schäden steht dir die Versicherung zusätzlich zur Seite, sollte der Fall nicht ganz so klar definiert sein. Hier kannst du auf den „passiven Rechtsschutz” zählen, der unberechtigte Ansprüche gegen dich abwendet. Wenn tatsächlich kein Schadensfall vorliegt, der auf dich zurückzuführen ist, übernimmt deine Versicherung die entstandenen Kosten deiner Verteidigung – sogar die Verfahrenskosten, sollten das Ganze vor Gericht gehen.

Diese angesprochenen Punkte gehören zum Standardrepertoire einer Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung. Beim Abschluss solltest du außerdem darauf achten, dass Bauarbeiten und Sanierungen mitversichert sind, sowie Abwasser- und Allmählichkeitsschäden (Schäden, die über einen längeren Zeitraum in Wohnräumen entstehen) und Umbauarbeiten.

Diese Schäden werden nicht von der Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung abgedeckt

Deine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung gilt nur am sogenannten Versicherungsort, also deinem Haus oder Grundstück selbst. Solltest du mehrere Häuser besitzen, musst du jedes einzeln versichern.

Außerdem greift deine Versicherung nicht in diesen Fällen:

  • Gewerblich genutzte Immobilien
  • Unbebaute Grundstücke (wenn sie größer als 2.000 Quadratmeter sind)
  • Häuser, die gerade erst gebaut werden (hier greift die sogenannte Bauherrenhaftpflichtversicherung)
  • Schäden, die du absichtlich verursacht (aka Vorsatz) oder selbst erlitten hast (wenn du als Versicherungsnehmer:in zum Beispiel selbst auf dem ungeschippten Gehweg ausrutschst)

Und wie viel kostet eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung nun?

Der Versicherungsbeitrag deiner Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung hängt von mehreren Faktoren ab.

Wie bei jeder anderen Versicherung, spielt natürlich die Versicherungssumme eine Rolle: Je höher diese ist, desto höher sind auch deine Beiträge. Sollten andere Personen verletzt werden (aka Personen-schaden), kann allerdings sehr schnell eine enorme Summe zusammenkommen. Wähle hier unbedingt einen Betrag, der ausreichenden hoch ist. Außerdem beeinflussen die folgenden Faktoren die Kosten deiner Versicherung:

  • Art des Gebäudes: Die Versicherung eines Einfamilienhauses ist beispielsweise günstiger als die eines Mehrfamilienhauses.
  • Grundstücksgröße: Dieser Punkt bezieht sich auf unbebaute Grundstücke – je größer, desto teurer.
  • Bruttojahresmietwert (OMG!): Wie viel Miete erhältst du von deinen Mieter:innen pro Jahr inklusive Nebenkosten?

Gut zu wissen: Als Vermieter:in kannst du die Kosten für die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung anteilig auf deine Mieter:innen umlegen – wenn das Ganze im Mietvertrag vereinbart wurde, zählen die Versicherungsgebühren als Betriebskosten.

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